Kurzporträt Annemarie Özdemir
Annemarie Özdemir erblickte vor 70 Jahren auf einem Bauernhof im Weiler Ried im Emmental das Licht der Welt und war schon als kleines Kind fasziniert von Katzen. Dieser Tierliebe hat sie ihr ganzes Leben gewidmet und dafür vieles in Kauf genommen. In der ländlichen Schweiz der damaligen Zeit stiess sie in der Schule und der Familie damit auf Unverständnis.

Annemarie Özdemir, die 40 Jahre lang bis zu ihrer Pensionierung in der Versicherungsbranche tätig war und von ihrem ersten selbstverdienten Geld Tierfutter und Tierarztbesuche bezahlte, lernte bei einem Ferienaufenthalt in der Türkei ihren späteren Ehemann kennen. Alles schien perfekt, bis sie mit dem Tierelend in der Türkei, der Heimat ihres Mannes, konfrontiert wurde. Wegschauen war ihr unmöglich. So begann sie sich zu engagieren und gründete das Tierhilfsprojekt „Arche Noah“ in Burdur, wo bis heute auf 2000 Quadratmetern insgesamt 150 gerettete Katzen und 40 Hunde betreut werden. Doch ihr Mann war nicht einverstanden mit dem Geld und der Zeit, die ihre Tierschutzarbeit in der Türkei und zuhause in der Schweiz verschlangen. Annemarie Özdemir entschied sich ein weiteres Mal für die Tiere, und die 1989 geschlossene Ehe wurde 2006 einvernehmlich wieder geschieden.

Heute lebt Annemarie Özdemir in Rüfenacht BE. Auf ein Auto oder Ferien verzichtet sie und steckt das Geld lieber in Medikamente und Tierfutter. 90 Kilo davon bringt sie regelmässig zu ihrem jährlichen Besuch in der „Arche Noah“ in Burdur mit. Aber auch in der Schweiz ist sie nach wie vor aktiv und setzt sich ein für Kastrationen, damit Tiere gar nicht erst geboren werden, um zu leiden. Ins Jenseits gehen möchte Özdemir dereinst mit dem Wissen, soviel Gutes wie möglich getan zu haben für die Tiere.